Soll es ein Lektorat oder ein Korrektorat sein – oder vielleicht sogar beides? Als Textprofis stellen wir immer wieder fest, dass der Unterschied vielen Autor:innen gar nicht so klar ist, wie wir denken. Hier erklären wir die Unterschiede.
Das Lektorat prüft inhaltliche Fragen wie Spannungsbogen, Figurentiefe, Logik usw. (Inhaltslektorat) und/oder Sprache und Stil (stilistisches Lektorat). Inhalts- und Stillektorat sind in der Regel zwei verschiedene Arbeitsdurchgänge. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir Auffälligkeiten aus dem anderen Bereich nicht doch markieren, wenn sie uns auffallen.
Beim Korrektorat geht es um Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung. Es kann zum Beispiel um eine Umbruchkorrektur, die Vereinheitlichung von Schreibweisen oder die Prüfung auf Wortwiederholungen ergänzt werden.
Manche Lektor:innen bieten mehrere Dienstleistungen im gleichen Durchgang an. Tendenziell ist das menschliche Gehirn aber nicht auf Multitasking ausgelegt – je mehr Aufgaben gleichzeitig laufen, desto schlechter wird die Qualität der einzelnen. Im Idealfall gibt es sogar nicht nur zwei Durchläufe – sondern zwei Personen, von denen sich eine ums Lektorat, die andere Korrektorat kümmert. Denn Lektor:innen stecken häufig genauso tief im Text wie Autor:innen und sind entsprechend betriebsblind. Theoretisch handelt es sich also um zwei verschiedene Dienstleistungen. In der Realität gibt es aber Überschneidungen. Deshalb ist es wichtig, vor Auftragsbeginn den genauen Leistungsumfang festzulegen: am besten schon bei der Anfrage, denn nur so könnt ihr Angebote auch wirklich vergleichen.
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#Lektorino ist eine gemeinsame Aktion von Sara (@pergament_und_federkiel) und Elke (@textkonfekt). Wir möchten Autor:innen die Angst vor dem Lektorat nehmen, Missverständnisse über unseren Beruf aufklären und die Zusammenarbeit zwischen Autor:innen und Lektor:innen langfristig verbessern.
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