Testleser ersetzen kein Lektorat

#Lektorino: Testleser:innen ersetzen kein Lektorat

Hallo, ihr Lieben! Die meisten Schreibratgeber empfehlen den Einsatz von Testleser:innen. Das ist viel Arbeit und häufig kommt in diesem Zusammenhang auch die Frage auf, ob man mit 5 oder 10 Testleser:innen nicht ganz auf ein Lektorat verzichten könnte.

Die Antwort lautet ganz klar: nein! Denn egal, wie handverlesen und umfassend gebrieft Testleser:innen sind, es sind Leser:innen. Sie kennen sich im Genre aus und sind leidenschaftlich auf der Suche nach Logikfehlern, Perspektivenkuddelmuddel und ähnlichen Problemchen. Ihre Einschätzung deines Werks im Vergleich zu anderen des gleichen Genres ist oft Gold wert. Aber es fehlt ihnen am Handwerk.

Lektor:innen lesen nicht, sie lektorieren. Sie sind gut ausgebildet, kennen das Schreibhandwerk in- und auswendig und haben ihre Methoden akribisch perfektioniert. Lektor:innen sind diejenigen, die nur eine Leseprobe von 30 Seiten und ein Exposé brauchen, um das Potenzial eines Werkes mit unglaublicher Trefferquote beurteilen zu können. Sie bemängeln keine einzelnen Fehlerchen, sondern die dahinterliegende Struktur, die sie verursacht. Oft genügt das schon, um ein Manuskript spürbar zu verbessern. Die beste Strategie für dein Buch ist also beides: ein professionelles Lektorat und engagierte Testleser:innen. In welcher Reihenfolge, bleibt dir überlassen. Wir empfehlen dir jedoch ein (oft kostenloses) Erstgespräch mit deiner/deinem Wunschlektor:in – da lassen sich solche Fragen oft schnell klären.


#Lektorino ist eine gemeinsame Aktion von Sara (Pergament und Federkiel) und Elke (Textkonfekt). Wir möchten Autor:innen die Angst vor dem Lektorat nehmen, Missverständnisse über unseren Beruf aufklären und die Zusammenarbeit zwischen Autor:innen und Lektor:innen langfristig verbessern.

Du bist Autor:in und möchtest etwas über das Lektorat wissen? Schicke uns deine Frage.

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