Die zweite Version der Künstlichen Intelligenz „Talk to Transformer” ist jetzt online – wir haben sie getestet

Anfang des Jahres hat das kalifornische Non-Profit-Forschungsunternehmen OpenAI die erste Version einer Künstlichen Intelligenz veröffentlicht, die englischsprachige Texte mit einigen Sätzen vervollständigt. Jetzt ist auch die zweite, überarbeitete Version online und kann unter dem Namen „Talk to Transformer” ausprobiert werden. Das Erstaunliche daran: Die Künstliche Intelligenz textet ziemlich gut – so gut, dass die Forscher die erste Version aus Sicherheitsgründen nur in Auszügen veröffentlichten. Denn sie befürchteten, dass damit Fake News, Spam-Mails oder sogar Propaganda für Extremisten produziert werden könnte. Anders als andere Künstliche Intelligenzen ist diese nicht auf bestimmte Themengebiete beschränkt und arbeitet auch nicht mit Textbausteinen. Stattdessen analysiert die Software den vorgebenen Textanfang und generiert daraufhin selbst einige Sätze, die stilistisch dazu passen.

Wir haben getestet, wie gut die Software wirklich schreibt. Da es „Talk to Transformer” bisher nur auf Englisch gibt, haben wir den ersten Satz unseres Portfolios auf Englisch eingegeben und das Ergebnis anschließend wieder ins Deutsche übersetzt.

„Nein, gute Texte fallen auch für uns nicht einfach vom Himmel”, lautet unser Satz. Die Maschine schreibt weiter: „Der Künstler muss von einem Ort kommen, von einem Teil von sich selbst, und uns durch ihre Texte etwas fühlen lassen. Ich möchte, dass der Künstler ein Herz, ein Leben und einen Einfluss auf unser Leben hat, aus dem gute Texte stammen.” Und weiter: „Die Wahrheit ist, ich liebe alle Künstler, die ich auf Festivals sehe. Aber was ich von einigen Künstlern sehe, mag ich einfach nicht. Im Moment sehe ich, dass das viel passiert. Die Leute sagen, diese Band oder diese Band oder dieser Künstler sind großartig oder großartige Texter oder großartige Live-Performer, aber wenn es um die Live-Darbietung geht, liefern sie nicht.”

Nicht schlecht für eine Maschine – allerdings neigt die Software in unserem Fall offensichtlich dazu, etwas abzuschweifen. Abgesehen davon ist sie auch nicht komplett grammatikfest: Statt „Der Künstler […] uns durch ihre Texte etwas fühlen lassen” muss es „… seine Texte” heißen. Der Fehler ist auch nicht durch die Rückübersetzung ins Deutsche entstanden. Unser Fazit daher: Netter Versuch. Aber keine echte Konkurrenz für Texte mit Persönlichkeit, wie wir Textschwestern sie verfassen.

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