Unser Beitrag zum dritten Advent

Wer an Weihnachten auf Verwandte oder Bekannte trifft, die er das ganze Jahr über nicht zu Gesicht bekommen hat, kann unverfänglichen Gesprächsstoff sicher gut brauchen. Besonders gut eignet sich dafür “unnützes” Wissen rund um die festliche Zeit. Der Vorteil: Selbst wenn man mit einem Glühwein zu viel intus ein paar Zahlen vertauscht, wird es das Gegenüber vermutlich nicht einmal merken. Es sei denn, er oder sie hat ebenfalls hier gespickt. Das sind unsere liebsten Zahlen und Fakten rund um die Weihnachtszeit.

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt … aber warum eigentlich? Ursprünglich geht der Adventskranz auf den Theologen und Sozialpädagogen Johann Hinrich Wichern zurück: Im Jahr 1839 wollte er den Kindern im Hamburger „Rettungsdorf” – eine Art Wohnanlage für verhaltensauffällige Kinder aus armen Verhältnissen – die Wartezeit bis Weihnachten verkürzen. Dafür bestückte er ein Wagenrad mit zwanzig kleinen roten und vier großen weißen Kerzen. Die kleinen Kerzen standen jeweils für einen Werktag, die großen für die vier Adventssonntage. 1860 kamen die Tannenzweige dazu. Noch heute zählt der Adventskranz aus Tannenzweigen mit vier Kerzen – egal welcher Farbe – zu den Klassikern.

 

Kaufen, selbst basteln, Süßigkeiten, kleine Geschenke oder Kosmetik – und wer soll überhaupt alles einen kriegen? Im vergangenen Jahr kam eine repräsentative YouGov-Umfrage unter über 2.000 Einwohner:innen Deutschlands zu aufschlussreichen Ergebnissen: So waren drei von vier Befragten der Meinung, dass mit jedem Jahr der Druck wachse, einen Kalender zu verschenken. Mehr als jede:r Zweite stimmte der Aussage zu, dass ein Adventskalender unnötiger Konsum seien. Als Füllung bevorzugte übrigens mehr als die Hälfte der Befragten Schokolade. An zweiter Stelle kamen selbstausgewählte kleine Geschenke, dann folgten Kosmetik, Gewinnspiele und Spielzeug. Recht erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Befragten alle über 18 Jahre alt waren und mit „Spielzeug” vermutlich keine erotischen Spielzeuge gemeint waren – diese standen nämlich an achter Stelle der beliebtesten Füll-Ideen, direkt vor Getränken und Werkzeug.

 

„Lieber Weihnachtsmann, ich wünsche mir so sehr eine Eisenbahn …” – ob so oder so ähnlich die Briefe klingen, die Kinder jedes Jahr an den gemütlichen Mann mit dem weißen Bart schicken? Nicht unbedingt, fand vor einiger Zeit die Psychologin Carole Slotterback heraus. Sie analysierte knapp 1.200 (amerikanische) Briefe und fand heraus, dass es auch Kinder gab, die sich nicht einmal die Zeit für Anrede und ein Grußwort zum Schluss nahmen, sondern einfach nur ihre Wünsche aufzählten. Generell, so lautete eine der Aussagen der Untersuchung, würden Kinder von Jahr zu Jahr immer unhöflicher. Ein Kind drohte dem Weihnachtsmann sogar mit dem Tod, falls der es wagen würde, seine Wünsche nicht zu erfüllen.

 

Auch in diesem Jahr führen Gutscheine und Geldgeschenke die Liste der beliebtesten Geschenkideen an. An zweiter Stelle stehen Lebensmittel und Süßwaren, dann Spielwaren, anschließend gedruckte Bücher. Ebenfalls beliebt sind Kleidung, Kosmetika und Veranstaltungsbesuche. Es folgen Schmuck, Einrichtungsgegenstände und CDs.

 

Musik, bitte! Aber welche? Das beliebteste und vielleicht auch bekannteste Weihnachtslied ist „Stille Nacht, heilige Nacht”. An zweiter Stelle, noch vor „Leise rieselt der Schnee” steht – man mag es kaum glauben bei der Fülle an klassischem deutschen Weihnachtsliedgut  – „Last Christmas”. Neben Wham! sind im Übrigen auch Chris Rea „Driving Holme for Christmas”) und natürlich Mariah Carey („All I want for Christmas”) vertreten. Letztere hat nun übrigens einen neuen Weihnachtssong veröffentlicht. Wurde auch Zeit, denn ihr erster Weihnachtshit ist schon 27 Jahre alt. Mal schauen, ob  „Fall in love at Christmas” die deutschen Gewohnheitstiere überzeugen kann.

 

Das wäre dann geklärt: Nicht verkaufte Schokoladen-Nikoläuse werden eingeschmolzen und kommen dann als Osterhasen wieder auf den Markt. Bleibt nur noch die Frage, wer dafür wochenlang das Silberpapier von den Weihnachtsmännern pult. Das ist natürlich Quatsch. Auch wenn sich das Gerücht der recycelten Weihnachtsmänner hartnäckig hält (keine Ahnung, warum), entspricht es nicht der Wahrheit. So hat sich der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) extra die Mühe gemacht, eine eigene Infografik zu erstellen, um darauf hinzuweisen: Übrig gebliebene Schokoladen-Nikoläuse werden zu reduzierten Preisen verkauft oder als Spenden an gemeinnützige Organisationen weitergegeben. Die süßen Oster-Kollegen werden immer aus frischer Schokoladenmasse hergestellt. Sollten im privaten Rahmen einmal Schoko-Nikoläuse übrig sein, empfiehlt der BDSI, diese doch einfach für einen leckeren Kuchen oder Mousse au chocolat zu verwenden. Und ja – wer unbedingt darauf besteht, kann die Schokolade auch in eine Hasengießform füllen. Dann aber aus Gründen der Haltbarkeit besser schon vor Ostern verspeisen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert